Körperliche Fitness hält den Darm gesund!

Körperliche Fitness hält den Darm gesund!

Körperliche Fitness hält den Darm gesund!

Der Darm im Fokus der Wissenschaft

Die Zusammensetzung unserer Darmflora (intestinales Mikrobiom) steht wie kein anderes Thema im Fokus der Forschung. Mittlerweile weiß man, dass diese Billionen von Bakterien in unserem Darm einen großen Einfluss auf unsere körperliche und mentale Gesundheit haben. Viele Erkrankungen werden inzwischen mit einem Ungleichgewicht der Bakterien im Darm assoziiert.

Diskutiert werden vor allem der moderne Lebensstil, einhergehend mit hohen Stressleveln, falschen Ernährungsweisen, Bewegungsmangel, Umweltgiften, psychischen und mentale Faktoren.

Vor allem die fehlende Bewegung im Alltag stellt ein zunehmendes Problem für die Gesundheit dar. Durch unsere überwiegend sitzenden Tätigkeiten leiden wir fast alle an Bewegungsmangel. Bewegung ist nicht nur wichtig für unser Herz-Kreislaufsystem, unsere Fitness und zur Gewichtsregulation, sondern hilft uns auch dabei Stress körperlich abzubauen. Verspannungszuständen und Fehlhaltungen können so ebenfalls entgegengewirkt werden.

Neue Studie zur Darmgesundheit

Eine aktuelle Studie untersuchte nun den Einfluss von Bewegung auf unsere Darmgesundheit, die spannende Ergebnisse lieferte:

Forscher konnten nun erstmals in einer Humanstudie zeigen, dass körperliche Betätigung einen Einfluss auf bestimmte Bakterien im Darm haben. Dazu wurde während eines Laufbandtests bei 20 Männern und 18 Frauen (Altersdurchschnitt 25 Jahre) die Herz-Kreislauf-Fitness mittels einer VO2max-Messung, also die respiratorische Fitness durch die maximale Sauerstoffaufnahme-Kapazität untersucht. Von allen Teilnehmern wurden Stuhlproben ausgewertet. Außerdem mussten sie ein Ernährungstagebuch über sieben Tage lang führen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Bakterienstämme Firmicutes und Bacteroides gelegt. Ein Ungleichgewicht beider Stämme wird mit dem Reizdarmsyndrom in Zusammenhang gebracht.

Das Ergebnis: Die Teilnehmer mit den besten VO2max-Ergebnissen hatten auch das beste Firmicutes-Bacteroides-Verhätnis. Diese Studie liefert weitere Hinweise, dass regelmäßige sportliche Betätigung eine Zunahme von Firmicutes Bakterien bewirken und so mögliche Reizdarmbeschwerden lindern kann.

Viele Menschen leiden unter dem sogenannten Reizdarmsyndrom. Wir betrachten das Thema Reizdarm immer auf mehreren Ebenen, da unser Darmsystem sehr sensibel ist und viele Faktoren Einfluss auf das Darmmikrobiom haben können.

Längere oder komplexere Krankheitsverläufe nehmen wir daher genauer unter die Lupe, um die Zusammenhänge der Reizdarmbeschwerden zu analysieren. Anhand einer ausführlichen Anamnese und gezielten Laboranalysen kann man nach möglichen Ursachen für die bestehenden Beschwerden suchen. Auf Basis der Befunde kann dann eine individuelle Therapie abgleitet werden.

 

Quelle: 

Schuch, F.B., Vancampfort, D., Firth, J., Rosenbaum, S., Ward, P.B., Silva, E.S., Hallgren, M., Ponce De Leon, A., Dunn, A.L., Deslandes, A.C., Fleck, M.P., Carvalho, A.F., Stubbs, B., 2018.   Activity and Incident Depression: A Meta-Analysis of Prospective Cohort Studies. American Journal of Psychiatry 1 fdms75, 631–648.