Welchen Einfluss Nahrung auf unsere Stimmung hat!
Dass Schokolade glücklich macht, ist kein Gerücht, sondern biochemisch begründbar. Aber nicht nur Schokolade, sondern auch viele andere Nahrungsmittel haben positiven Effekt auf Körper und Psyche. In unserer Nahrung stecken viele stimmungsaufhellende Substanzen wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
Ein wichtiger Faktor für die Stimmung ist das Serotonin, unser Glückshormon. Die Substanz im Kakao der Schokolade, die für gute Stimmung sorgt, ist das Serotonin bzw. die Vorstufe, das Tryptophan. Enthalten ist es aber auch in Nahrungsmitteln wie Bananen, Ananas oder auch Nüssen.
Die Kohlenhydrataufnahme kann den Tryptophantransport beeinflussen, denn aus komplexen Kohlenhydraten mit einem hohen Stärkeanteil wie z.B. Reis, Gemüse, Kartoffeln und Vollkornprodukte, wird Glukose nur langsam freigesetzt und der Insulinspiegel hält kontinuierlich an. Durch das Insulin kann Tryptophan besser an Albumin (Eiweißtransporter) gebunden und direkt ins Gehirn transportiert werden.
Ist der Körper ausreichend mit Tryptophan versorgt, kann genügend Serotonin gebildet werden, was im Gehirn für Gelassenheit, innere Ruhe und Zufriedenheit sorgt.
Auch auf Stimmung und Gemütslage einflussnehmend, sind die Omega-3-Fettsäuren, die hauptsächliche in fettreichen Fischen wie Seefisch, Lachs, Makrele, Hering und Thunfisch vorkommen und einen gewissen Schutz vor Depressionen bieten.
Die B-Vitamine (B1, B2, B5, B6, B12) spielen besonders im Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel eine große Rolle, denn ohne diese könnten viele Stoffwechselreaktionen nicht ablaufen. Sind sie in ausreichender Menge im Körper vorhanden, wirken sie wie Katalysatoren bei der Synthese von Neurotransmitter. Vorkommen in: Vollkornprodukte, Wahlnüsse, Fleisch, Seefisch.
Im Mineralstoff- und Spurenelemente-Haushalt haben Magnesium, Kalzium, Zink, Eisen, Jod und Selen maßgeblichen Einfluss auf die Psyche. Diese Mineralstoffe und Spurenelemente fungieren als Co-Faktoren in vielen wesentlichen Stoffwechselprozessen.
Was man bisher herausgefunden hat ist, dass auch die Menge der Kalorien, die man zu sich nimmt, Auswirkungen auf die Entzündungsaktivität des Immunsystems haben. Weißmehl, Zucker und gesättigte Fettsäuren erhöhen jene Zytokine (Botenstoffe), die für Entzündungsreaktionen verantwortlich sind. So konnte man in Studien bei depressiven Patienten höhere Zytokinwerte im Blut (IL-1, IL-6, TNFa) entdecken. Sind die IgA-Werte erhöht, also die Antikörper, die vor allem im Eingeweideflüsigkeiten (vor allem im Darm) vorkommen, so wurde herausgefunden, dass die Gabe vom Bakterienstamm Lactobacillus GG (LGG), nachweislichen Effekt auf die Bildung antientzündlicher Zytokine (IL-10) und regulierenden T-Zellen hat (vgl. Ash, M 2009).
Die „Darm-Hirn-Achse“ gilt schon jetzt als Schlüssel in der Behandlung psychischer und psychiatrischer Erkrankungen. Auch im ZSMED sehen wir die Zusammenhänge von Stress und Darm sowohl am klinischen Erscheinungsbild unserer Patienten, als auch labormedizinisch.
Siedentopp, U. (2014). Glücksnahrung- Essen und Psyche im westöstlichen Kontext. In: Deutsche Zeitschrift für Akupunktur, Jg. 2014 (57). S.38-41.
Ash, M. A Novel Approach to Trating Depression – How Probiotics Can Shift Mood by Modulationg Cytikines: http://www.clinicaleducation.org/resources/reviews/a-novel-approach-to-treating-depression-how-probiotics-can-shift-mood-by-modulating-cytokines/ (07.10.2015).